Fotos: Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

Auf dem Bild zu sehen:
Die Preisträger von links nach rechts: Louisa-Marie Eger, Alina Kloka und Florian Stadler.
Außerdem von links nach rechts: Dr. Philipp Theden (Geschäftsführer Naba Feinkost GmbH), Dr. Yvonne Schneider (Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH), Dr. Michael Heinemann (Geschäftsführer Weißenfelser Handels-Gesellschaft mbH), Prof. Dr. Mike Eberle (Hochschule Anhalt/Beneo GmbH), Prof. Dr. Peter Wendt (Hochschule Anhalt), Matthias Gaida (Thüringer Ernährungsnetzwerk e.V.), Prof. Dr. Karsten Paditz (BA Sachsen/Dresden), Mike Hennig (Netzwerk Ernährungsgewerbe Sachsen)

Rückblick: Das war das Nachwuchsforum 2024

Nunmehr zum dritten Mal wurde im Rahmen des Mitteldeutschen Ernährungsgipfels 2024 ein attraktiver Preis ausgerufen, um Impulse für Innovationen und Kooperationen zu setzen und die Leistungen des akademischen Nachwuchses zu würdigen. Die Themenfelder der Bewerbungen– Neue Rohstoffe, Gesunde Ernährung, Lebensmittelqualität & -sicherheit, Verpackung, Innovative Verfahren und Prozesse, Digitalisierung & Automatisierung - spiegeln die Vielfalt der spannenden Herausforderungen der Branche wider.

Prämiert wurden drei wegweisende Arbeiten mit Bezug zur Ernährungswirtschaft mit jeweils 1000 €.

Die Verleihung und Präsentation der Preisträgerarbeiten erfolgte auf dem 8. Mitteldeutschen Ernährungsgipfel am 22. Oktober 2024 in Halle (Saale).

Die PreisträgerInnen und ihre Arbeiten

Leguminosen haben wegen ihrer funktionellen Eigenschaften ein großes Einsatzpotential in verschiedensten Lebensmitteln. Mit der Arbeit konnte gezeigt werden, dass Wintererbsenmehle als Ersatz für gängige Backmittel in der Brotherstellung zur Verbesserungen der Brotqualität und der –haltbarkeit beitragen. Neben dem reduzierten Einsatz von Zusatzstoffen in der Lebensmittelproduktion hat die Verwendung regional erzeugter Leguminosen positive Effekte für die hiesige Landwirtschaft. Leguminosen verbessern die Fruchtfolge und tragen zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit bei. Mit der Erschließung dieser regional verfügbaren, wertvollen Ressource werden nicht nur Lebensmittelverluste reduziert sondern auch regionale Wertschöpfungskreisläufe geschlossen.

Obwohl Emulgatoren in zahlreichen Lebensmitteln zur Strukturbildung und Qualitätserhaltung beitragen, sind sie bei Verbrauchern als Bestandteil langer Zutatenlisten nicht sehr geschätzt. In der Arbeit wurde aufgezeigt, wie durch den Einsatz von Zitrus- und Apfelfasern bei der Herstellung von Feinen Backwaren wie z. B. Muffins auf den Einsatz von Emulgatoren verzichtet werden kann. Zitrus- und Apfelfasern fallen in großen Mengen als Nebenstoffströme der Saft- und Pektinherstellung an. Neben ihren funktionellen Eigenschaften verbessern sie als Ballaststoffe das Nährwertprofil von Lebensmitteln. Für Unternehmen ergeben sich dadurch einerseits Wertschöpfungspotentiale für Rest- und Nebenstoffströme und andererseits verbesserte Marketingargumente für die mit Fasern angereicherten Produkte.

Brot ist eines unserer Hauptnahrungsmittel. Obwohl Vollkornmehle aus ernährungsphysiologischer Sicht vorteilhafter sind, sind Brote aus Auszugsmehlen beim Verbraucher wegen ihrer sensorischen Qualität beliebter. Einen völlig neuen Ansatz, den Ballaststoffgehalt in Broterzeugnissen zu erhöhen verfolgt daher die vorliegende Arbeit zur mikrobiellen Synthese von Ballaststoffen. Durch gezielte Steuerung der Fermentationsbedingungen können sauerteigtypische Mikroorganismen aus der Stärke des Mehls unverdauliche Polysaccharide herstellen. Dadurch verbessert sich bei gleichbleibenden Verarbeitungs- und Textureigenschaften das Nährwertprofil der Produkte. Für Unternehmen kann das durch eine Verbesserung des Nutri-Scores die Vermarktungschancen erhöhen.

Bewerben konnten sich Studierende von Hochschulen, Fachhochschulen, Berufsakademien oder aus Unternehmen der Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen, die ihre Abschlussarbeit (Bachelor, Master, Diplom) bereits erfolgreich beendet haben.

Eine Jury aus Vertretern der Netzwerke, Unternehmen und Partnerhochschulen wählte auf Basis eines Bewertungskatalogs aus den eingegangenen Bewerbungen drei gleichgestellte Preisträger aus.
Wesentliche Erfolgskriterien waren die hervorgehobene Relevanz für den unternehmerischen Alltag in kleinen und mittelständischen Unternehmen der Ernährungswirtschaft sowie ein ausgeprägtes Transferpotenzial für den vorgestellten innovativen Lösungsansatz.

 

Kontakt Nachwuchsforum


Dr.-Ing. Yvonne Schneider
E-Mail: nachwuchs(at)mitteldeutscher-ernaehrungsgipfel.de
Telefon: 0351 2138 231